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Mit über 6.500 Besucherinnen und Besuchern waren Veranstalter und Aussteller sehr zufrieden mit der Resonanz auf die diesjährigen Fiberdays in Wiesbaden (Foto: Henning Hattendorf)

Fiberdays 23

Besucherrekord und neue Open-Access-Vereinbarungen

Zum Abschluss der Fiberdays 2023 im RheinMain CongressCenter in Wiesbaden (15.-16.03.) zieht der Veranstalter BREKO eine positive Bilanz. Mit über 6.500 Besucherinnen und Besuchern habe die Messe einen neuen Höchstand bei den Teilnehmerzahlen erreicht. "Die Fiberdays sind wie die Branche im ständigen Wandel. In diesem Jahr konnten wir auf unserem angestammten Termin im März und damit als erstes Event der Telekommunikations- und Digitalbranche in ein spannendes Glasfaserjahr starten und wichtige Impulse im Dialog zwischen Politik und Branche setzen.", sagte BREKO-Geschäftsführer Dr. Stephan Albers.

Open Access statt Doppelausbau

Bei den Panels standen die Themen Wettbewerb um Glasfasernetze, Doppelausbau und Open Access im Mittelpunkt. Bundesminister Dr. Volker Wissing appellierte in seiner Keynote an die Branche, die bisherigen Open-Access-Bemühungen weiter auszubauen. Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) stehe zu Open Access und wolle der Dynamik "weiteren Schwung geben".

Im Rahmen des Open Access-Panels diskutierten die CEOs deutscher Telekommunikationsunternehmen wie Deutsche Glasfaser, Freenet, Vattenfall Eurofiber, Vitroconnect und Telekom kontrovers über die Frage, inwieweit der Glasfaserausbau einer Regulierung bedarf und welche Merkmale marktfähige Open Access-Lösungen aufweisen müssen. Einig waren sich die CEOs der Glasfaser- und Mobilfunknetzbetreiber über die zunehmende Bedeutung von Open Access für den flächendeckenden Glasfaserausbau und die Notwendigkeit fairer Open Access-Bedingungen. Die Lösung der Wahl sahen die Panelisten in einer Open Access-Kooperation auf Basis virtueller Layer-2 Bitstromprodukte.

Neue Open Access-Vereinbarungen

Im Rahmen der Fiberdays 2023 gaben vier BREKO-Mitglieder den Abschluss von Kooperationsvereinbarungen bekannt. So verkündeten die Unternehmen Vattenfall Eurofiber GmbH und vitroconnect GmbH ihre Partnerschaft. Gemeinsam wollen sie zukünftig den Ausbau von Glasfasernetzen in Berlin voranbringen und durch Open Access mehr Glasfaserangebote verschiedener Provider bieten.

Auch die Wemag AG-Tochter Wemacom Telekommunikations GmbH und die Stadtwerke Neumünster haben einen Kooperationsvertrag unterzeichnet. Die Unternehmen, die in unterschiedlichen Regionen Glasfasernetze aufbauen, gewähren sich gegenseitig Netzzugang. Auch der Erfahrungsaustausch über den Ausbauprozess gehöre zur Kooperation, so die Unternehmen.

Schlüsselkennzahlen für nachhaltigen Glasfaserausbau

Der Bundesverband Breitbandkommunikation (BREKO) und die Stadtwerke Münster erarbeiten gemeinsam mit dem Branchenexperten und Wirtschaftswissenschaftler Prof. Dr. Jens Böcker einen Ansatz zur Messung von Nachhaltigkeit im Telekommunikationsmarkt. Neun Schlüsselkennzahlen (KPIs) wurden auf den Fiberdays vorgestellt. Kriterien wie Entstörungsbedarf, Mitverlegung bei Bauarbeiten an anderen Versorgungs-Infrastrukturen, Netznutzung, Open Access-Anteil, nachhaltige Finanzierung, Energieeffizienz der TK-Technologien, Verlegemethoden, Ressourcenmanagement und klimarelevante Emissionen sollen die Besonderheiten des Aufbaus und der Nutzung digitaler Infrastrukturen aufgreifen und messbar machen. Die Ergebnisse sollen im Rahmen eines Branchenleitfadens zur Verfügung gestellt werden.

Neue Angebote für Kommunen

Der Kommunale Marktplatz wurde dieses Jahr gemeinsam mit teranet erstmals veranstaltet. Er sei ein voller Erfolg gewesen und auf große Resonanz bei Landkreisen, Städten und Gemeinden sowie weiteren kommunalen Einrichtungen gestoßen, resümiert GVG-Geschäftsführer Michael Gotowy, zu dessen Unternehmen die Marke teranet gehört.

Speziell für kommunale Verwaltungen und Unternehmen gab es den "Gigabit-Campus der Länder und des Bundes", der auf 150 Quadratmetern die Digitalvertretungen der Länder und das Gigabitbüro des Bundes vereinte. Auch das Infomobil des Gigabitbüros des Bundes stand in Wiesbaden mit  Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartnern für die Verantwortlichen in den Kommunen sowie Informationen rund um den Ausbau der digitalen Infrastrukturen Rede und Antwort.

Media Hall mit starkem Besucherzuwachs

Der im vergangenen Jahr erstmals im Rahmen der Fiberdays veranstaltete Kongress zur Zukunft des Fernsehens verzeichnete in seinem zweiten Jahr einen starken Besucherzuwachs und sei von Netzbetreibern und der Medienbranche sehr gut angenommen worden. Ein positives Fazit zog auch der mit der Organisation beauftragte TV-Experte Christian Heinkele: "Wir haben in diesem Jahr einen Schwerpunkt auf das Thema Fast Channels gelegt. Das Thema hat eine hohe globale Relevanz und bietet eine gute Refinanzierungsmöglichkeit für Netzbetreiber. Das wurde gut angenommen."

Branchenexpertinnen und -experten warfen in der Media Hall auch einen Blick in die Zukunft und beleuchteten den Einfluss neuer Anwendungen und Technologien wie Metaverse und ChatGPT auf die Anforderungen und Geschäftsmodelle im TV- und Glasfasermarkt.