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Glasfaserunternehmen

GVG Glasfaser kündigt betriebsbedingten Stellenabbau an


Die Unternehmensgruppe GVG Glasfaser mit Sitz in Kiel hat den Abbau von 110 Arbeitsplätzen von insgesamt etwas mehr als 450 geplant. Die betroffenen Mitarbeiter sollen betriebsbedingte Kündigungen erhalten und das Unternehmen bis Ende April 2024 verlassen. Diese Informationen wurden von einem Unternehmenssprecher gegenüber Cable!vision Europe bestätigt.
 
Die Tochtergesellschaften der GVG, 2provide und 2locate, sind von den Stellenstreichungen nicht betroffen. Den betroffenen Mitarbeitern sollen Angebote zur Aufhebung ihrer Arbeitsverträge inklusive einer Abfindung gemacht werden.

"Stark veränderte wirtschaftliche Bedingungen im Marktumfeld"

Als Grund für diese Maßnahme gibt die GVG an, dass sie sich den stark veränderten wirtschaftlichen Bedingungen im Marktumfeld nicht entziehen könne. Die Kosten für den Bau von Glasfasernetzen seien drastisch gestiegen und die Finanzierungsbedingungen hätten sich erheblich verschlechtert. Um den langfristigen wirtschaftlichen Erfolg der GVG Glasfaser und ihrer Marken nordischnet und teranet sowie ihrer Tochtergesellschaften 2locate und 2provide zu sichern, sei neben bereits eingeleiteten Kosteneinsparungen auch Personalabbau nötig.

Konzentration auf bestehende und im Bau befindliche Glasfasernetze

Die GVG wird sich zukünftig auf den Betrieb und die Vermarktung der bestehenden Glasfasernetze sowie auf die Fertigstellung der derzeit im Bau befindlichen Glasfaserausbauprojekte konzentrieren, teilt die GVG weiter mit. Die Vermarktung neuer Glasfaserprojekte wird vorerst ausgesetzt.
 
Das Unternehmen betont, dass die GVG Glasfaser weiterhin handlungsfähig und finanziell gut aufgestellt sei. Für Bestandskunden, die bereits an die Netze der GVG-Marken nordischnet und teranet angeschlossen sind, ändere sich nichts. Die gebuchten Dienste stünden ihnen weiterhin uneingeschränkt zur Verfügung. Ebenso werde die GVG wie geplant in den bereits mit der Deutschen Giga Access realisierten Ausbauprojekten, bei denen die Vorvermarktung bereits abgeschlossen ist, die Kunden mit Produkten ihrer Marke teranet versorgen.
 
Auch die Tiefbauarbeiten in den bereits erfolgreich vermarkteten und deutschlandweit laufenden, eigenwirtschaftlich realisierten Glasfaserausbauprojekten der GVG Glasfaser würden fortgesetzt.

Blick in die Zukunft

Das Unternehmen strebt an, durch eine deutliche Reduzierung der laufenden Kosten und die Aussicht auf weitere Finanzmittel wieder auf einen nachhaltigen Wachstumspfad zurückzukehren. Ab diesem Zeitpunkt will die GVG wieder eigenwirtschaftlich in den Bau von Glasfasernetzen investieren.
 
Finanziert wird die GVG vom eigentümergeführten deutschen Investor Palladio Partners mit Sitz in Frankfurt/Main. Palladio Partners verwaltet nach eigenen Angaben über 9 Milliarden Euro. Die Investmentboutique bietet deutschen institutionellen Investoren Anlagemöglichkeiten in Sachwerte mit einem Schwerpunkt auf Infrastrukturprojekten in Deutschland. 

Stellenabbau auch bei Deutsche Glasfaser

Die Tagesschau berichtete am 17. Januar 2024 über Entlassungen bei Deutsche Glasfaser, die sich bundesweit von 100 ihrer insgesamt 2.000 Mitarbeitern trennt. Die Deutsche Glasfaser begründet den Stellenabbau mit dem fortgeschrittenen Ausbau des Glasfasernetzes.