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Moderator Benedikt Kind diskutierte mit Markus Härtenstein, Rüdiger Kohtz, Damian Lohmann und Constanze Gilles (v. l. n. r.) über die Zukunft des Kabelfernsehens nach dem 1. Juli 2024 (Foto: Marc Hankmann)

Fiberdays 24

Experten erwarten weniger Kunden für Kabelnetzbetreiber

In der Media Hall der Fiberdays 24 waren sich die Experten in der Diskussion um den Wegfall der Umlagefähigkeit der Netzbetriebs- auf die Mietnebenkosten einig: Die Kabelnetzbetreiber werden Kunden verlieren – vor allem diejenigen, die den Mietern keine passenden Produkte anbieten können. "Kunden wollen viele Programme, am besten alle in HD-Qualität, günstig und flexibel", sagte Constanze Gilles, General Managerin Direct-to-Consumer bei Zattoo.
 
Damian Lohmann, Head of TIVEE & Senior Manager Partner Relations bei der Deutschen Netzmarketing GmbH (DNMG) mahnte auf dem gut besuchten Diskussionspanel an, dass es insbesondere für kleinere Kabelnetzbetreiber um die Existenz ginge. Zwar habe die DNMG mit Zattoo Smart HD für ihre rund 200 Kabelnetzbetreiber ein passendes Produkt parat. Aber: "Die Hälfte des Marktes schläft noch", sagte Lohmann.

Schwarzseherproblem könnte GEMA auf den Plan rufen

Ähnliches gilt für die betroffenen Mieter. Laut Umfragen hat nicht einmal die Hälfte davon gehört, dass sich ab dem 1. Juli 2024 etwas beim Kabelfernsehen tut. Darauf, dass die Wohnungswirtschaft die Mieter in Kenntnis setzt, sollten sich die Kabelnetzbetreiber nicht verlassen. "Die Wohnungswirtschaft hat die Mieter noch nicht ausreichend informiert", sagte Markus Härtenstein, Vorstand des waipu.tv-Betreibers Exaring. Für ihn ist die Wohnungswirtschaft kein primärer Vertriebspartner.
 
Einig war sich die Runde allerdings auch darin, dass niemand genau wisse, was am 1. Juli 2024 geschehen werde. Schwarze Bildschirme wird es aller Voraussicht nach nicht geben, was allerdings angesichts der daraus folgenden Schwarzseherproblematik die Frage nach etwaigen Verstößen der Kabelnetzbetreiber gegen das Urheberrecht nach sich zieht. „Ich bin gespannt, wie die GEMA darauf reagieren wird“, sagte Rüdiger Kohtz, Partnermanager bei EWE Tel, in der Media Hall der Fiberdays 24. Eines steht indes fest, wie Härtenstein abschließend erklärte: "Nach dem 1.7. kommt der 2.7." Was dann geschieht, vermochten die Experten nicht vorhersagen.
 
Autor: Marc Hankmann