ANZEIGE

ANZEIGE

Christoph Mühleib, Geschäftsführer von SES Germany, ist zuversichtlicht, dass der TV-Empfang über Satellit als Alternative zum bisherigen Kabelempfang zahlreiche Mieter überzeugen wird (Foto: SES)

TV-Verbreitung

"SAT-TV wird seinen Marktanteil weiter ausbauen"

Cable!vision Europe: Die Zahl der TV-Haushalte in Deutschland ging im Jahr 2022 um rund 920.000 zurück. Der Satellit verlor im Vergleich zum Vorjahr rund 66.000 Haushalte. Stirbt das Fernsehen einen langsamen Tod? Oder erwarten Sie in den nächsten Jahren eine Stabilisierung oder Trendumkehr?
 
Christoph Mühleib: Das Nutzerverhalten hat sich in den vergangenen Jahren gewandelt: Ganz selbstverständlich wechseln Zuschauerinnen und Zuschauer heute zwischen linearen und nicht-linearen Inhalten. Das gilt übrigens auch für mich selbst. Und ja: Es gibt auch Haushalte, die sogar komplett auf das klassische Fernsehen verzichten.
 
Wir beobachten die Entwicklungen sehr genau. Und ich bin überzeugt, dass das lineare Fernsehen auch künftig eine zentrale Rolle für die große Mehrheit der Bevölkerung spielen wird. Wichtige Gründe dafür sind neben dem Informations-, Bildungs- und Unterhaltungsbedürfnis der Menschen nicht zuletzt Live-Events. Das können große Shows wie "Wetten, dass …?" oder "Let’s Dance" sein, bei denen die ganze Familie gemeinsam im Wohnzimmer zuschaut.
 
Besonders nachvollziehbar ist das bei Sportereignissen. So etwa beim Finale der Basketball-WM im vergangenen Jahr oder der Handball-EM in diesem Winter. Außerdem finden in diesem Jahr die Fußball-Europameisterschaft und auch die Olympischen Sommerspiele statt. Ich bin mir sicher: Besonders wenn der Ball wieder rollt, werden die Emotionen in die eine wie die andere Richtung kochen. Und das wollen die Menschen live und am liebsten gemeinsam erleben. Auf jeden Fall schauen viele Millionen Menschen gleichzeitig zu.
 
Um diese Haushalte gleichzeitig und in hoher Qualität zu versorgen, sind Broadcast-Netzwerke wie Satellit, Kabel oder DVB-T nach wie vor die beste Wahl. IP-Netze ergänzen und vervollständigen dieses Angebot, zum Beispiel wenn einzelne Inhalte dem Endkunden zu seinen Wunschzeiten und damit non-linear zur Verfügung gestellt werden sollen. Im Mittelpunkt stehen also die Konsumentin und der Konsument, unabhängig davon, ob sie gerade non-lineare oder lineare Inhalte empfangen möchten. Sie interessiert der Inhalt, nicht der Empfangsweg. Sie wollen unkompliziert und komfortabel zum Ziel kommen und am besten nahtlos hin und her switchen. Sie erwarten Unterhaltung aus einem Guss – mit intuitiver Bedienbarkeit. Früher war
das aufgrund des fehlenden Rückkanals nicht ohne Weiteres über Satellit möglich. Heute profitieren Satellitenhaushalte, die ihren Fernseher an das Internet angeschlossen haben, von der Verknüpfung beider Welten.
 
(...)
 
Astra hat mit Partnern eine Satelliten-Glasfaser-Lösung entwickelt, die den Empfang von SAT-TV in Mehrfamilienhäusern mit nur einer SAT-Empfangsanlage ermöglicht. Sie zielen damit auf die städtischen Gebiete ab, in denen ein starker Wettbewerb besteht. Wie gut kommt das Angebot bei Netzbetreibern, Wohnungswirtschaft und Stadtwerken bisher an?
 
Christoph Mühleib: Sehr gut. Unsere Erfahrungen damit sind durchweg positiv. Das hören wir von unseren Partnern, die solche Lösungen umgesetzt haben, aber auch von vielen Zuschauerinnen und Zuschauern, die von der großen Programmvielfalt, der tollen Bildqualität und dem unschlagbaren Preis-Leistungs-Verhältnis profitieren.
 
Seitens der Wohnungswirtschaft oder den Stadtwerken liegt das gute Feedback unter anderem an den vielseitigen und wirtschaftlich sinnvollen Einsatzmöglichkeiten. Egal, ob in einem Haus sechs oder 100 Personen wohnen, SAT-TV bietet für jeden die richtige Lösung. Und das – wie oben schon gesagt – für den Endnutzer kostenlos. Dabei sind die Lösungen auch für viel größere Anforderungen skalierbar. Mit einer einzigen SAT-Anlage lassen sich in Kombination mit Glasfaser tausende Haushalte versorgen. Damit rechnet sich SAT-TV sowohl für wenige Wohneinheiten als auch für komplette Stadtquartiere. Das zeigen zum Beispiel die Stadtwerke in Neuwied und Troisdorf, die bereits erfolgreich mit dem Profi-SAT-System arbeiten. Dieses und viele weitere Projekte, mit unterschiedlichsten Voraussetzungen und Anforderungen, die wir gemeinsam mit Partnern umgesetzt haben, finden Sie auf unserer Website wowi.astra.de. Dort kann man sich einen guten Überblick über die verschiedenen Möglichkeiten verschaffen.
 
Bei solchen Projekten kombinieren wir den Satellitenempfang mit einem Glasfasernetz für eine besonders schnelle und kostengünstige Versorgung. Auf diese Weise können die Stadtwerke ihrenEndkunden  ein attraktives Paket aus schnellem Internet und einem attraktiven TV-Angebot schnüren. Das macht das Leben der Nutzer komfortabler und stärkt die Position der Stadtwerke als regionale Versorger. Als Basis für derartige Angebote bietet sich beispielsweise die optische SAT-ZF-Übertragung über das Glasfaser-Stadtnetz für superschnelles Internet und Fernsehen in bester Qualität an. Mit einer solchen Lösung und einer Glasfaser-Verteilung im Haus stehen
jedem Haushalt nahezu unbegrenzte Breitbandreserven für Internetdienste zur Verfügung – mit ausreichend Kapazitäten für intelligente Gebäudetechnik und mehr. Im Optimalfall bieten Stadtwerke gleich ein Triple-Play-Angebot aus einer Hand an, das neben Telefon und Internet eben auch SAT-TV beinhaltet. Aber selbst, wer nicht auf Glasfaser setzt, ist mit SAT-TV bestens gerüstet. Denn in Bestandsbauten kann die Übertragung auch über Koaxkabel erfolgen – und die sind in der Regel vorhanden.
 
Zum 1. Juli 2024 fällt die Umlagefähigkeit der TV-Kabelanschlüsse auf die Mietnebenkosten weg. Was erwarten Sie on diesem Termin für die zukünftige Verteilung der Anteile beim TV-Empfang? Wie bereiten Sie sich darauf vor?
 
Christoph Mühleib: Hier sind wir absolut positiv gestimmt, denn letztlich können wir nur gewinnen, da die Umstellung Haushalte betrifft, die aktuell Kabelnutzer sind. Vor diesem Hintergrund können viele Mieter erstmals selbst entscheiden, wie sie fernsehen wollen. Damit haben sie – oft zum ersten Mal – einen Grund, sich mit dem TV-Empfang auseinanderzusetzen. Die neugewonnene Wahlfreiheit können und werden sie sicher nutzen, um genau zu überlegen, was ihnen wirklich wichtig ist.
 
Und dabei überzeugen die Vorteile des TV-Empfangs über Satellit als Alternative zum bisherigen Kabelempfang auf ganzer Linie. Erstens ist der TV-Empfang über Satellit kostenlos. Dieses Argument sticht im Vergleich mit aktuellen Werbekampagnen anderer TV-Anbieter besonders hervor: Denn ein Produkt für dauerhaft 0 Euro habe ich dort nicht gefunden. Zweitens kann der Zuschauer darüber eine enorme Programmvielfalt in hervorragender Bild- und Tonqualität empfangen – egal ob es sich um deutsches Fernsehen oder internationale Angebote handelt. Drittens müsste mit dem Wegfall der Umlagefähigkeit künftig jeder einzelne Mieter einen eigenen Vertrag mit dem bisherigen Kabelfernsehanbieter abschließen und auch die Bezahlung in Eigenregie abwickeln. Beim Satellitenfernsehen ist mit dem Anschluss alles erledigt – und zwar dauerhaft und zum Nulltarif. Und schließlich kann mit SAT-TV dank der unkomplizierten Übertragungsart mit einem einzigen Anschluss ein Haus ebenso gut versorgt werden wie ein kompletter Stadtteil.
 
Alles in allem ist dies ein ganzes Bündel von Pluspunkten, die dafür sprechen, dass SAT-TV seinen Marktanteil beim Fernsehempfang weiter ausbauen wird. Um die Verbraucherinnen und Verbraucher dabei zu unterstützen, bieten wir verschiedene Lösungen für jeden Bedarf an. Und mit der bereits erwähnten HD+-TV-App haben wir eine Möglichkeit geschaffen, das Satellitenfernsehen für die Zuschauerinnen und Zuschauer noch komfortabler zu gestalten.
 
(...)
 
Das vollständige Interview mit Christoph Mühleib lesen Sie in der aktuellen Ausgabe 1/2024 von Cable!vision Europe.